Großbritannien

„Englischer Sekt ist der neue Champagner“, sagen Kenner der Branche. In Blindverkostungen schlagen englische Schaumweine die aus der Champagne häufig mühelos, auch wenn sie den Markt quantitativ gesehen noch nicht überschwemmen. Das im äußersten Südosten der Insel gelegene exzellente Weingut Chapel Down ist einer von rund 150 Weinbetrieben in England. Die insgesamt 2.000 ha Rebfläche sind in Südengland, Wales und auf den Kanalinseln angesiedelt. Bis 2020 soll sich die Weinproduktion in Großbritannien verdoppeln.

Griechenland

Griechischer Wein ist so alt wie das Blut der Erde: Schon in der Jungsteinzeit wurden wilde Weinreben verarbeitet, der traditionelle Weinbau reicht bis in die frühe Antike zurück. Heute trägt Griechenland mit rund einem Prozent zur weltweiten Weinproduktion bei. Von den etwa 3 Mio. hl Wein werden 10 % in die ganze Welt exportiert. Der steigende Absatz griechischer Weine in den letzten Jahren hängt eng mit der Belebung des Griechenland-Tourismus zusammen. Die Domaine Sigalas profitiert von der vulkanischen Erde der Insel Santorin.

Georgien

Der Weinbau hat in Georgien eine über 4.000-jährige Tradition und ist fester Bestandteil der georgischen Kultur sowie bedeutender Wirtschaftsfaktor des Landes. In der UdSSR war Georgien einer der wichtigsten Weinlieferanten. Russland war über Jahre wichtigster Exportpartner, 1991 exportierte Georgien 75 % seiner Weine dorthin. Umso härter traf das russische Embargo von 2006 bis 2011 die Winzer. In dieser Zeit steigerte Georgien seine Qualität, was es nun zu einem aufstrebenden europäischen Weinbauland macht.

Gabun

Im Jahr 2004 hatte der damalige Präsident von Gabun, Omar Bongo Ondimba, einen Traum: Weinbau im eigenen Land. Mit Hilfe eines französischen Experten wurden die für die extreme Lage am Äquator besonders geeigneten Rebsorten ausgewählt. 2012 konnte schließlich das erste und bislang einzige Weingut Gabuns eröffnet werden. Kein Zufall, dass es nahe der präsidialen Heimatstadt Bongoville liegt. Das Weingut Domaine d’Assiami setzt nicht nur auf nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Weinbau, sondern hat auch ambitionierte Expansionspläne.

Dominikanische Republik

Die Dominikanische Republik wird von einigen, meist Einheimischen, als das Napa Valley der Karibik gehandelt, als neues Bordeaux und Rioja. Das erklärt den großen Enthusiasmus, der in das 2010 gegründete Weintourismusprojekt Ocoa Bay gesteckt wird. In Verbindung mit luxuriösen Privatvillen und hochpreisigen Urlaubsdomizilen wird derzeit auf 14 ha Weinbau betrieben. Damit knüpft das Projekt an einen weinhistorisch bedeutsamen Ort an. In dieser Region pflanzen die Spanier Anfang des 15. Jahrhunderts eine der ersten Weinreben in Südamerika.

Dänemark

Dänemark hat im Weinbau eine sehr geringe Bedeutung, in den offiziellen Statistiken wird das Land nicht einmal geführt. Seit dem Jahr 2000 ist Dänemark allerdings als Weinanbaugebiet von der EU anerkannt, dadurch kann dänischer Wein zu kommerziellen Zwecken verkauft werden. Die von der EU genehmigte Höchstanbaufläche beträgt 99 ha, die tatsächlich genutzte Flächen betrugen im Jahr 2007 aber nur 24 ha. Insgesamt gibt es in Dänemark rund 50 professionelle Winzer. Das Weingut Kelleris Vingaard wurde 2001 gegründet und hat derzeit rund einen Hektar Rebfläche.

Costa Rica

Weinanbau ist in Costa Rica kaum existent und wurde erst in den 1990er Jahren von taiwanesischen Technikern eingeführt. Eine Nachfrage an Wein gibt es durchaus: rund 85.000 hl importiert das Land jedes Jahr. Aktuell gibt es zwei Versuche, in dem mittelamerikanischen Land eine Weinbaukultur aufzubauen. In dem ambitionierten Projekt eines kalifornischen Weinberaters wurden 2011 vier Rebsorten auf vier Hektar angebaut. Die erste Ernte steht jedoch noch aus.

China

Der chinesische Weinmarkt wächst unaufhaltsam: In den letzten 20 Jahren hat sich die produzierte Menge verdoppelt, die Rebfläche gar verfünffacht – Tendenz steigend. Da nur ein verschwindend geringer Teil des Weines exportiert wird, ist er im Ausland noch nahezu unbekannt. In der chinesischen Kultur spielt Wein bislang eine untergeordnete Rolle, aber auch das ändert sich. So verdoppelte sich der Pro-Kopf Konsum in den letzten Jahren auf rund einen Liter pro Person und Jahr. Dem Land wird prognostiziert, schon in wenigen Jahren zum weltweit größten Konsumentenmarkt zu werden.

Bulgarien

Der bulgarische Weinbau reicht bis in die Antike zurück. Mit der Eroberung der Türken, der islamischen Herrschaft und dem Alkoholverbot kam der Weinbau für viele Jahrhunderte allerdings zum Stillstand, bevor er nach dem ersten Weltkrieg intensiviert wurde. In den 1960er Jahren entwickelte sich Bulgarien zu einem bedeutenden Weinexportland. Heute wird rund ein Drittel der 1,9 Mio. hl Wein ins Ausland exportiert. In Bulgarien wachsen überwiegend französische Rebsorten wie Merlot und Cabernet Sauvignon.

Brasilien

Brasilien expandiert auf dem internationalen Weinmarkt: Die Weinbaufläche ist innerhalb weniger Jahre um fast 10 Prozent gestiegen, die produzierte Menge um 17 Prozent, der Exportwert um knapp 20 Prozent. Neben diesen richtungsweisenden Zahlen achten brasilianische Weinbauer aber auch auf die Qualität ihrer Weine, und das mit Erfolg. Zwischen 1995 und 2008 gewannen brasilianische Weine über 1.600 internationale Auszeichnungen. Auch die Miolo Wine Group legt höchsten Wert auf Qualität.

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