Neuseeland

In den letzten 20 Jahren sind die Rebflächen in Neuseeland um mehr als das Vierfache gewachsen, die Exportmenge gar um das vierzehnfache. Damit hat sich Neuseeland an der Weltspitze der Weinländer fest etabliert. Die Region Otago beheimatet zudem die südlichsten Weinberge der Welt. Der Sauvignon Blanc von Cloudy Bay ist der Inbegriff neuseeländischer Weine und wurde mehrmals von internationalen Weinmagazinen mit über 90 von 100 Punkten bewertet. Für einige gilt er sogar als der beste Sauvignon Blanc der Welt.

Myanmar

In Myanmar wird kaum Wein konsumiert, nämlich weniger als 0,1 Liter pro Person und Jahr. Daher überrascht es nicht, dass es neben Myanmar Vineyard, dem ältesten Weingut im Land, nur noch einen weiteren Produzenten gibt. Myanmar Vineyard liegt im Shan Staat an den südlichen Ausläufern des Himalaya. Heute bewirtschaftet das Weingut rund 200 Hektar Rebfläche auf einer Höhe von 1.200 m. Myanmar Vineyard wurde 1999 gegründet, seit 2004 ist der Aythaya Wein auf dem Markt, seit 2009 wird er sogar exportiert.

Montenegro

Das seit 2006 unabhängige Montenegro ist ein exportorientiertes Weinland. Rund die Hälfte der 150.000 Hl werden jedes Jahr im Ausland getrunken, das meiste in Serbien, Russland und Bosnien-Herzegowina. Die Nationalrebe ist die bereits im Mittelalter angebaute Vranac, die im weltweiten Rebsorten-Spiegel allerdings zu vernachlässigen ist. Für Montenegro gilt sie gleichwohl als eine Art Nationalsymbol. Aus diesem Grund wird ein Vranac vom größten Weinerzeuger in Montenegro präsentiert, dem Weingut 13 JUL-Plantaže. Der Name verweist auf den montenegrinischen Nationalfeiertag am 13. Juli.

Marokko

Der Weinbau in Marokko geht bis auf die Phöniker zurück. Durch die frühe Islamisierung kam er jedoch ab dem 7. Jh. völlig zum Erliegen und wurde erst unter französischem Protektorat Anfang des 20. Jh. wiederbelebt. Auf der 48.000 ha großen Rebfläche werden überwiegend Tafeltrauben angebaut. Dennoch werden immerhin 300.000 hl Wein jedes Jahr produziert, das ist etwa so viel wie in Israel. Der ausgestellte Abou Nawas Wein stammt aus dem Anbaugebiet Guerouane im Nordwesten Marokkos.

Malta

Auf den Inseln der Republik Malta wurden die ersten Rebstöcke bereits um 800 v. Chr. eingeführt. Die Ritter des Johanniter-Ordens produzierten während ihrer Herrschaft vom 16. bis zum 18. Jh. vorwiegend Weine für die heilige Messe. Derzeit ist eine Fläche von 20 Quadratkilometern bestockt, was immerhin 6 % der Landesfläche der Inselgruppe entspricht. Die Weinberge müssen alle künstlich bewässert werden, Malta ist eines der wasserärmsten Länder der Welt. Die Reblaus vernichtete die meisten der ursprünglich über 100 einheimischen Rebsorten, heute gibt es nur noch wenige autohochtone Sorten.

Libyen

Bis in die 1970er Jahre gab es in Libyen ein reges Weinbusiness, das von italienisch stämmigen Libanesen dominiert wurde. Nach der Machtergreifung von Muammar al-Gaddafi wurden der Konsum und die Produktion von Alkohol in Libyen jedoch strikt verboten. Auch heute werden auf den 9.000 ha Rebfläche überwiegend Tafeltrauben angepflanzt. Trotzdem gibt es einige wenige Winzer, die unter strengsten Restriktionen Wein im privaten Raum herstellen. Da die Weinproduktion aber offiziell immer noch verboten ist, ist die kommerzielle Vermarktung oder gar ein Export nach Deutschland nahezu unmöglich.

Kenia

In Kenia gibt es derzeit zwei Weingüter, die den lokalen Bedarf an 70.000 hl Wein im Jahr nicht komplett befriedigen können. 85 % des Verbrauchs werden über Importware gedeckt. Yatta Winery produziert seit 1992 Wein und verkauft ihn – allerdings ausschließlich in Tetra Packs. Den hochwertigeren Wein stellt das Rift Valley Winery her. Die Weingärten liegen am Lake Naivasha in 2.000 m Höhe. Unter dem Namen Leleshwa Wine produziert das Weingut derzeit 60.000 Flaschen im Jahr.

Italien

Es waren die Griechen, die während ihrer Kolonisation im ersten Jahrtausend v. Chr. die Weinkultur nach Italien gebracht haben. Pompeji war bis zu seiner Zerstörung das unumstrittene Weinhandelszentrum im Reich. Heute wetteifert Italien mit Frankreich um die Position als größter Weinerzeuger und belegt 2014 mit 45 Mio. hl den zweiten Platz. Die Deutschen lieben italienische Weine, aus keinem anderen Land dieser Welt trinken sie mehr Wein. Aus dieser unerschöpflichen Quelle wird hier ein Rotwein vom Weingut Panizzi in San Gimignano präsentiert.

Frankreich

Die Zahlen sprechen für sich: Mit 47 Mio. hl produziert Frankreich weltweit am meisten Wein – jeder fünfte Liter Wein, der auf der Welt hergestellt wird, kommt aus Frankreich. Diese beachtliche Menge wird von fast 70.000 Weinbaubetrieben gestemmt. Die Franzosen trinken am liebsten heimischen Wein und importieren nur 6 Mio. hl aus dem Ausland. Nur die Amerikaner trinken noch etwas mehr Wein – allerdings gibt es fünf Mal so viele Amerikaner wie Franzosen. Der ausgestellte Bordeaux vom Château la Grolet zeigt einmal mehr, dass sehr guter Bordeaux nicht immer höchstpreisig sein muss.

Estland

Traditionell wird in Estland eher Apfel- und Johannisbeerwein gekeltert. Die ersten kleinen Schritte in den Weinbau mit Trauben wurden zwar schon 1887 gegangen. Über hundert Jahre lang war Weinbau in Estland dennoch kaum verbreitet – noch weniger als heutzutage. Derzeit ist Jaak Eensalu der einzige Winzer des Landes, der Wein produziert und vermarktet. Eine zweite Initiative wird Ende 2016 den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Hinzu kommen noch einige Hobbywinzer, die die hohen bürokratischen Hürden für den Markteinstieg aber noch nicht aufgenommen haben.

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